Zu diesem Teil: Die Bedeutung von Kategorien für das Routing wird allgemein überschätzt. Wichtig ist die korrekte Kategorisierung von Major und Freeway, weil die für das Langstreckenrouting wichtig sind. Ob eine Straße dagegen Primary oder Minor ist, hat dagegen eine Bedeutung für die Kartendarstellung und für die Geschwindigkeitsschätzung auf “frischen” Segmenten. Sobald sie öfters befahren wurden und genug Geschwindigkeitsdaten vorhanden sind, geht das Routing von den tatsächlichen Daten aus, nicht mehr von den Schätzwerten.
Die alte Aussage vom HQ gilt nach wie vor: Nach dem tatsächlichen Verhältnissen editieren, nicht nach dem Routing - denn am Routingalgorithmus ist nichts in Stein gemeißelt.
Die Straße sollte also durchgängig so kategorisiert werden, wie sie tatsächlich kategorisiert ist. Mit einer Einschränkung: Ständige Wechsel sind technisch nicht gut für den Routingserver, das erhöht die Wahrscheinlichkeit von Timeouts, und es führt zu Penalties für die Gesamtstrecke, die die Strecke künstlich schlechter aussehen lassen als sie von der Geschwindigkeit her ist. Wenn also aus irgendwelchen Gründen Umwidmungen im Gange sind, dann sollte man die Straße gleich vollständig umstellen.
Ich konnte das kürzlich in Hannover an der Culemannstraße testen: Waze routet gerne über die benachbarte Willi-Brandt-Allee. Beide haben eine hohe Zahl von Geschwindigkeitsdaten, weil sie vielbefahrene Straßen im Berufsverkehr sind. Die Culemannstraße ist eine Straße, die Willi-Brandt-Allee ist eine Primary. Wenn ich die Culemann auf Primary umstelle, bleibt Waze dennoch beim Routing über die Willi-Brandt-Allee.
Ciao,
Detlev